Vorlesung
Wohnbau und Programm – Funktionaler Kontext
Funktion und Programm markieren zwei der zentralen Begriffe, entlang derer sich Architektur und Stadtplanung entwickelt haben. Die Suche nach zulänglichen Wohnformen für die Massen steht im engen Zusammenhang mit diesen Entwicklungen seit dem 19. Jahrhundert. Aber welche Funktion, welches Programm kennzeichnet das Wohnen, wie verhält es sich zu anderen städtischen Programmen?
Wohnen ist – wie diese Vorlesung zeigt – mehr als ein "Dach über dem Kopf"; vielmehr bezeichnet Wohnen, das was Michel foucault als ein "Dispoitiv" bezeichnete: ein heterogenes Ensemble von diskursiven und nicht-diskursiven Aspekten, das als Mittel dient, verschiedene Anliegen und umzusetzen: von der Hygiene zu politischen Programmen, von Rechten bis zu Politiken des Ausschlusses.
Während es stets ein menschliches Grundbedürfnis betrifft und daher auch als ein gesellschaftliche Recht begriffen wurde, wird Wohnen heute als hanelbare Ware verstanden. Die Vorlesung bietet eine Einführung in diesen Widerspruch, der das städtische Leben heute prägt und wie er im bereich der Politik aufgegriffen und verhandelt wurde.
Die Lehrveranstaltung Wohnbau und Programm - Funktionaler Kontext verhandelt all diese Fragen aus einer Reihe unterschiedlicher Annäherungen: Wohnen, Bedürfnis, Funktion und Funktionalität; Die Rolle des Funktionalismus und die Trennung von Funktionen; Funktion und Programm oder die Kritik am Funktionalismus; Wohnen und Kontext; und die Funktion des Wohnens für das Regieren.