Produktive Stadt: Wohnen, Arbeiten und Leben zwischen Westbahn und Gründerzeit

Die VU Wohnbau als Think Tank mit 400 Studierenden behandelt dieses Semester das Thema der Produktiven Stadt, deren Ziel es ist, verstärkt wieder emissionsarme und kleinteilige Gewerbestrukturen in die Bestandsstadt zu integrieren, ganz im Sinne einer nutzungsdichten Stadt der kurzen Wege.

Gemeinsam mit dem erstmals parallel laufenden Studio Städtebau und dem Integrativen Entwerfen „Produktive Stadt_Bausteine“ spannen wir dafür einen dichten Diskursraum mit gemeinsamen Vorträgen und Synergien auf.

Örtlich wenden wir den Blick auf die Westtrasse der Bahn, die das Wiental durchschneidet und am Westbahnhof endet. Hier befindet sich zwischen Felberstraße und Bahntrasse ein 1km langer Streifen, der zentrumsnah in naher Zukunft transformiert werden kann. Momentan noch untergenutzt, besteht hier die Chance für die Entwicklung eines sozial- und klimasensiblen Stadtraums, der Freiräume, leistbaren Wohnraum, Infrastruktur, Produktion, Kreativ- und Kulturräume innovativ kombiniert.

Einerseits soll dabei an die Initiative aus der Stadtgesellschaft für einen langgestreckten urbanen Frei- und Experimentierraum angeknüpft werden, der eng mit der wenig durchgrünten und dichten Gründerzeitstruktur des 15. Bezirks verbunden ist. 

Andererseits soll das Potential der bestehenden hochwertigen Infrastruktur der Felberstraße und des Westbahnhofes durch die Ansiedelung nutzungsdurchmischter Stadtbausteine genutzt werden. Ganz im Sinne der aktuellen ARCH+ Ausgabe „Wien – Das Ende des Wohnbaus (als Typologie)“ soll dabei die Monofunktionalität von Wohnbauten überwunden werden und die Integration von Produktions-, Care-, Kreativ- und Kulturräumen forciert werden.

Entlang der Felberstraße entsteht so eine neue Stadtkante, die den Rhythmus der Blockstruktur der Gründerzeit übernimmt und in einen Dialog mit der tiefer liegenden Infrastrukturlandschaft der Westtrasse tritt. 

Welches Potential birgt dieser Niveausprung für die Integration von flexiblen Gewerbestrukturen in nutzungsdurchmischten Stadtbausteinen und für die Entwicklung eines tiefer liegenden urbanen „Frei- und Experimentierraums“?