Entwerfen (Bachelor)
Cooperative Housing for the 2000-Watt-Society (Bachelor)
Kooperatives Wohnen für die 2000-Watt-Gesellschaft ist ein entstehendes, internationales Netzwerk von verschiedenen Architekturfakultäten weltweit. Neben der TU Wien arbeiten Studenten an der TU Braunschweig, der Carnegie Mellon University/Pittsburgh, der University of Southern California und dem California College of the Arts am selben Thema. Wir nutzen unsere neu erworbenen Fähigkeiten des digitalen Arbeitens und schaffen eine Arena für den globalen Austausch zu einem Thema, das an sich ein globales ist.
Einer unserer Ausgangspunkte ist das Konzept der 2000-Watt-Gesellschaft, das Anfang der 90er Jahre in der Schweiz entwickelt wurde und postuliert, dass jedem Erdenbürger ein Primärenergiebudget von 2 kWh zugewiesen wird. Der zweite Vorschlag, auf dem wir aufbauen, stammt von Hans Widmer, der an die Kraft der Nachbarschaften und ihr Potenzial zur Umstrukturierung der Gesellschaft glaubt, um zur 2000-Watt-Gesellschaft zu gelangen.
Nachbarschaften, so groß wie das Territorium einer Katze in einer dichten städtischen Umgebung, die auf Konzepten des Teilens und des genossenschaftlichen Eigentums beruhen, sind für Widmer die Schlüsseleinheiten. Auch wenn wir von der physikalischen Größe 2000-Watt ausgehen, geht es dem Studio nicht um punktuelle, technische Lösungen, sondern um breitere Konzepte neuer Lebensformen. Wir suchen nach vielfältigen Möglichkeiten, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.
Wien ist unser Testfeld. Der soziale Wohnbau hat hier einen starken Bezug zu seiner Geschichte. Wir werden uns mit dieser Geschichte auseinandersetzen, um herauszufinden, welche frühen Spuren wir von der angestrebten Zukunft finden können. Und wir werden uns eine Auswahl konkreter Standorte und deren unterschiedliche Rahmenbedingungen für die Umsetzung des genossenschaftlichen Wohnens für die 2000-Watt-Gesellschaft anschauen. Schließlich wird dieses Studio der Wiener Beitrag für ein internationales Projekt sein.
Zu Beginn setzen wir auf eine kritische und tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Thema und Wien als Ort unseres Experimentierens. Dabei verstehen wir Entwurf und Forschung als eine Einheit. Eine ganz wesentliche und architekturspezifische Methode ist die Zeichnung: sie erlaubt es, Dinge auf neue Art und Weise in Beziehung zu setzen und Neues zu sehen.
Ergebnis dieser Semesterarbeit sind Modelle oder konkrete Entwürfe von kooperativen Wohnvorstellungen für eine 2000-Watt Gesellschaft. Studierende sind aufgefordert, sich nach der Entwicklung einer These zu Beginn, ihre „Entwurfsaufgabe“ selber zu stellen. Das heißt, die große Herausforderung besteht darin, herauszufinden, auf welcher Ebene man in Wien ansetzen kann, um Fragen von ökosozialer Nachhaltigkeit, Resilienz und Innovation beim Wohnen anzugehen.
8.0h, 10 ECTS
Erstes Treffen: 4.3. 9:00
Abgabe Ende Juni
Genaue Termine werden noch bekannt gegeben
Christina Lenart wird bei sämtlichen Terminen, Michael Obrist regelmäßig anwesend sein.